Road Diet

Die schlanke Lösung für mehr Sicherheit. Der Trend Road Diet setzt Straßen auf Diät. Wie genau das funktionieren soll, erfährst du hier.

Road Diet – klingt fast wie ein neues Superfood für Straßen, oder? Es geht jedoch nicht ums Essen, sondern um etwas, das genauso wichtig ist: Die Sicherheit auf unseren Straßen. Road Diet  ist wie ein smarter Ernährungsplan für den Verkehr, um Platz für sicheres Fahren, Radfahren und Spazierengehen zu schaffen. Weniger Autos auf den Straßen bedeutet automatisch, dass der Verkehr sich langsamer fortbewegt – das macht die Straßen sicherer für uns alle.

Road Diet – kann man das essen?

Stell dir vor, die Straßen in deiner Stadt sind wie ein Teller mit zu viel Essen – vollgestopft und unübersichtlich. Hier kommt Road Diet ins Spiel. Das ist wie ein gesunder Essensplan für Straßen. Der Essensplan gestaltet eine bestehende Straße um, indem Fahrspuren, die dem Fahrzeugverkehr gewidmet sind, entfernt oder umgenutzt werden. Die Gesamtauswirkung sind in der Regel weniger Autos auf der Straße und reduzierte Reisegeschwindigkeiten. Dafür aber mehr Platz für sicheres Fahren, Radfahren und Gehen – das macht den Verkehr zu einem entspannten Spaziergang statt einem wilden Sprint. Demgegenüber stehen geringe Kosten, wie z.B. die der Neumarkierung. Das macht Road Diet zu einem Mobilitätskonzept mit hohem Kosten-Nutzen-Faktor. 

Also, Road Diet ist wie ein Slim-Fit-Anzug für Straßen: Es macht sie nicht nur schicker, sondern auch viel gemütlicher und sicherer für jeden, der sie nutzt.

Die schlanke Lösung für sichere Straßen

Die Straßenlandschaft in den USA erlebt derzeit eine spannende Veränderung. Das Programm „Road Diets“, das vom U.S. Department of Transportation ins Leben gerufen wurde, erobert die Städte des Landes im Namen der Sicherheit. Dabei geht es darum, auf ausgewählten Straßen Fahrspuren zu reduzieren – nicht etwa, um den Verkehrsfluss zu beeinträchtigen, sondern vielmehr, um die Verkehrssicherheit maßgeblich zu verbessern. Die traditionelle Version von Road Diet verringert die Gesamtanzahl der Fahrspuren auf einer Straße, indem eine oder mehrere Spuren in eine zentrale Wendespur umgewandelt werden, die von beiden Verkehrsrichtungen genutzt werden kann. So soll auch weiterhin das Linksabbiegen ermöglicht werden. Andere Formen verwandeln eine oder mehrere bestehende Fahrspuren in Fahrradspuren, lassen reine Busspuren entstehen oder machen Straßenflächen zu Gehwege oder Grünflächen.

Die Road Diet-Philosophie: Weniger Straße für mehr Sicherheit

In einem Land, das lange Zeit auf breite Straßen und hohe Geschwindigkeiten gesetzt hat, mag die Idee der Fahrstreifenreduzierung zunächst ungewöhnlich wirken. Doch hier verbirgt sich der Kern des Road Diet-Konzepts: Weniger Fahrspuren bedeuten eine klügere Nutzung des vorhandenen Raums. Diese Verknappung führt zu natürlicher Verlangsamung, da enge Fahrspuren Fahrer:innen dazu anhalten, langsamer zu fahren. Dies wiederum senkt das Risiko von Unfällen deutlich.

Langsam, aber sicher

Wie das funktioniert? In der Hoffnung, so schnell wie möglich ans Ziel zu gelangen, neigen Fahrer:innen dazu, schnell zu beschleunigen und andere Fahrzeuge zu überholen. Das ist durch mehrere Fahrspuren in jeder Fahrtrichtung leicht möglich. Hinzu kommt, dass Straßen ohne multimodale Infrastruktur keine Hinweise auf die Notwendigkeit einer langsamen Fahrweise geben. Sprich: Auf Straßen mit vielen Spuren und hohen Geschwindigkeiten wird weniger auf andere Verkehrsteilnehmer:innen wie Fußgänger:innen und Radfahrer:innen geachtet. Man denke hier nur mal an den Wiener Gürtel.

Die Zahlen sind auf der Überholspur

Analysen der Implikation von Road Diet in bestehende Verkehrsnetze der letzten Jahre zeigen ein klares Bild: Durch die Reduktion von Fahrspuren können Verkehrsunfälle in Regionen mit hohem Verkehrsaufkommen um 19-52 % reduziert werden. Dies liegt an der geringeren Geschwindigkeit von Autofahrer:innen und der damit einhergehenden geringeren Möglichkeit einer Kollision.

Dickes Versicherungspaket für dünne Straßen

Unsere Versicherungspakete werden nicht auf Diät gesetzt, denn sie sollen dich vor allen Eventualitäten optimal schützen. Reduktionen gibt es allerdings beim Preis, denn wir finden in fast allen Fällen das günstigste Angebot am Markt.

Beispiele für Road Diets in der Praxis

Road Diet hatte ihren Ursprung bereits in den 1979ern in Billings, Montana. In den 1990ern gewann Road Diet an Popularität und machte es sich zum Ziel, multimodale Transportmöglichkeiten sicher & flexibel in das bestehende Straßenverkehrsnetz zu integrieren. 

Die Umsetzung von Road Diets hat bereits in zahlreichen nordamerikanischen Städten positive Veränderungen bewirkt. Die Vorreiter sind Portland, Oregon, San Francisco und bald auch New York. Dort wurden Autobahnen in Parks verwandelt oder Freeways durch urbane Straßen ausgetauscht. Auch Dallas, Texas ist auf den neuen Diät Trend aufgesprungen und hat auf einer Stadtautobahn einen Park durch Überplattung geschaffen. Ein bemerkenswerter Schritt wurde in Dallas unternommen, wo auf einer Stadtautobahn ein Park durch Überplattung geschaffen wurde. Noch nie war eine Diät so gefragt, denn auch in vielen weiteren Städten werden aktuell Rückbauvorhaben diskutiert oder sind bereits in Planung. Trotz nachgewiesenen Erfolgs stößt der Ansatz von Road Diet jedoch auf Kontroversen. Widerstand kommt vor allem von jenen, die befürchten, dass weniger Fahrspuren zu mehr Staus führen.

 

Mehr Stau durch weniger Spuren: Der Road Diet Mythos

Viele Gegner:innen des Road Diet Konzepts argumentieren mit der höheren Wahrscheinlichkeit der Staubildung. Tatsächlich zeigt sich, dass durch Road Diet nur selten mehr Staus entstehen. Die Gründe: 

  • Das Spuren Paradoxon: Mehr Spuren führen zu mehr Nachfrage und umgekehrt. Reduziert man also die Spuren einer Straße, wird diese tendenziell weniger genutzt. Diese Verkehrsteilnehmer:innen müssen jedoch wohin – wo sind sie also? 
  • Das Mobilitätsverhalten: Durch den oben genannten Effekt entsteht ein weiterer. Verkehrsteilnehmer:innen entscheiden sich aufgrund von Road Diet oft für andere Transportmittel als das gängige (E-)Auto. Es gibt sicherere und ebenso schnelle Alternativen wie E-Bikes etc., auf die durch Road Diet öfter zurückgegriffen wird

Die Öffis: Eine Form von Road Diet ist die Umwandlung von Spuren in eigene Busspuren. Dadurch greifen Verkehrsteilnehmer:innen häufiger auf die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Da diese oft emissionslos unterwegs sind (z.B. elektrischer Bus), zeigt sich hier ein doppelt positiver Effekt.

Internationale Inspiration: Rückbauten weltweit

Nicht nur Nordamerika hat den Trend, Straßen auf Diät zu setzen, erkannt. Städte wie Utrecht in den Niederlanden und Seoul in Südkorea haben ähnliche Projekte realisiert. Hierbei wurden Gewässer wieder freigelegt und Uferbereiche für die Bevölkerung geöffnet. Selbst in Deutschland, genauer gesagt in Ludwigshafen, wurde eine Autobahn, die Hochstraße Nord, nach intensivem Dialog mit der Bevölkerung durch einen städtischen Boulevard ersetzt. Auch Wien ist schon auf einem guten Weg. Nehmen wir die Mariahilferstraße: eine ehemalige Straße, die nun nur mehr Fußgängern, Radfahren und öffentlichen Verkehrsmitteln zur Verfügung steht. Eine Diät ganz ohne JoJo Effekt.

In die Zukunft blicken: Road Diet als Anpassung und Sanierung für morgen

Die heutige Zeit erfordert ein Umdenken in Bezug auf vergangene Verkehrskonzepte. Vor allem seit der Pandemie, in der Aktivitäten wie Spazierengehen oder Radfahren immer beliebter wurden, rücken Konzepte wie Road Diet ins Zentrum der zukünftigen Mobilität. Die Geschwindigkeiten auf Österreichs Straßen sind im Vergleich zu unserem deutschen Nachbarn zwar geringer, bieten aber dennoch gefährliche Bedingungen für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen, besonders im städtischen Bereich.

Anpassungen und Sanierungen der Infrastruktur sind von entscheidender Bedeutung, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen von Verkehrsteilnehmer:innen  gerecht zu werden. Die Welt ist im Wandel, das sollten unsere Straßen auch sein. Weg von veralteten Mustern hin zu einer neuen Figur. Road Diet verdeutlichen, dass die Reduzierung der Infrastruktur nicht nur die Sicherheit fördert, sondern auch zu einer effizienteren Nutzung des vorhandenen Raums führen kann.

Fazit: Die kleine Straße für größere Verkehrssicherheit

Die Straßen werden dünner, aber unsere Versicherungspakete immer dicker – damit du auch ja gegen alle Eventualitäten geschützt bist. Gemeinsam finden wir das optimale Versicherungspaket für dich. Damit glänzt du auf jeder Straße, ob auf Diät oder nicht.

Quellen:
– 1 https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/megatrend-glossar/mobilitaet-glossar/
– 2 https://vcoe.at/publikationen/blog/detail/road-diets-warum-international-strassen-immer-oefter-auf-diaet-gesetzt-werden
– 3 https://highways.dot.gov/safety/other/road-diets

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