Eine Stadt in der Stadt. So könnte man das Konzept der 15-Minuten-Stadt in einem Satz beschreiben. Die Idee dahinter? Kürzere Wege, weniger Abhängigkeit von Mobilitätsangeboten und dadurch mehr Angebot auf dem knappen Raum der Großstädte. Wir haben uns gefragt, ob auch Wien als 15-Minuten-Stadt gilt.
1. Was ist eine 15-Minuten-Stadt?
Eine 15-Minuten-Stadt beschreibt ein urbanes Gebiet, in dem tägliche Wege in weniger als 15 Minuten zurückgelegt werden können. Die Strecken werden dabei hauptsächlich zu Fuß zurückgelegt. Ist man dennoch auf Verkehrsmittel angewiesen, soll die Nutzung möglichst nachhaltig sein. Fahrrad, E-Scooter oder ÖPNV machen hier das Rennen.
Die Voraussetzung für eine funktionierende 15-Minuten-Stadt ist die gleichmäßige Verteilung alltäglicher Anlaufpunkte im gesamten Stadtgebiet. Darunter fallen unter anderem:
- Nahversorgung
- Gesundheit
- Bildung
- Freizeit
- Erholung
Carlos Moreno, Entwickler des Konzepts der 15-Minuten-Stadt, ist Professor an der Pariser Sorbonne. Als Stadtexperte ist ihm die konstant wachsende Problematik der Autos im engen Stadtgebiet bewusst: Es mangelt an Parkplätzen, Staus sind vorprogrammiert und die Wege zu Freizeitangebot und Shoppingzentren sind lang. Dennoch glauben zahlreiche Autofahrer:innen, dass sie durch die Nutzung des eigenen PKWs wertvolle Zeit sparen können. Eine illusorische Beschleunigung, wie es der Experte nennt.
2. Was sind die Voraussetzungen für eine 15-Minuten-Stadt?
Wie oben erwähnt, müssen die Wege des täglichen Bedarfs in unter 15 Minuten erreicht werden können. Das bedeutet: Arbeitsort, Bildungsstätten, Nahversorger, Gesundheitszentren, Freizeitangebote und Erholungsgebiete sind einfach zu erreichen – im Grätzl, wie man in Wien so schön sagt. Ein typischer Tag in der 15-Minuten-Stadt könnte wie folgt aussehen:
- 07:30 Apotheke: Vor der Arbeit macht man sich auf den Weg zur nächsten Apotheke – die bestellten Medikamente sind da. Gut, dass die Apotheke im Nachbarhaus verortet ist.
- 07:50 Arbeitsweg: Dieser wird zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per E-Scooter zurückgelegt. In wenigen Minuten von der Apotheke zum Schreibtisch.
- 16:45 Einkauf: Nach der Arbeit geht’s für die notwendigen Zutaten fürs Abendessen in den Supermarkt. Vom Büro zur Supermarktkette sind es drei Minuten.
- 18:10 Freizeit: Um das Kind zum Fußballtraining zu bringen, bedarf es kein Auto. Der Platz ist ums Eck und das Training beginnt pünktlich um 18:15.
- 19:25 Bildung: Heute findet der Abendkurs im Weiterbildungsprogramm statt. Die Bildungsstätte liegt unweit der eigenen Wohnung. Ein kurzer Spaziergang vor dem Kurs schafft Raum zum Nachdenken.
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3. Welche Vorteile bringt die 15-Minuten-Stadt?
Der zentrale Vorteil des Stadtplanungskonzepts liegt klar auf der Hand, denn es handelt sich um ein kostbares Gut: Zeit. Durch die kurzen Wege des Alltags bleiben je nach Tageszeit mehr Zeit für konzentrierte Arbeit oder entspannende Erholung. Autos spielen keine so große Rolle mehr, was dazu führt, dass Parkflächen nachhaltiger genutzt werden können und zu Grünanlagen umgestaltet werden.
Stadtexperte Moreno blickt mit seinem Konzept für die Grätzl-Bildung in die Zukunft: Anders als bisher sollen Städte an den Bedürfnissen der Bewohner:innen orientiert gebaut werden. Das ermöglichen detaillierte Prognosen über das Mobilitätsverhalten im urbanen Gebiet, gepaart mit realitätsnahen Simulationen durch KI. In Zukunft muss man also nicht mehr innerhalb der Stadt umziehen, um eine bessere Infrastruktur vorzufinden. Die Stadt in der Stadt nach dem Konzept von Moreno bietet bereits alles, was man im Alltag braucht – direkt vor der Haustür.
4. Ist Wien eine 15-Minuten-Stadt?
Kurz gesagt: Jein. Seit dem Aufkommen des Stadtplanungskonzepts von Moreno gibt es in unserer Hauptstadt zahlreiche Bemühungen, den Anforderungen einer 15-Minuten-Stadt gerecht zu werden. Im innerstädtischen Bereich – darunter vor allem in den Bezirken Landstraße (3.) und Margareten (5.) – sind die Voraussetzungen für eine 15-Minuten-Stadt bereits seit mehreren Jahren gegeben. Anders sieht es hingegen in Transdanubien aus: Über der Donau gilt die Seestadt Aspern als Vorzeigeprojekt. Rundherum sind die Entwicklungen jedoch lange nicht abgeschlossen. Großflächige Gebiete von Wohnanlagen mit Parkflächen bestimmen hier das Bild.
Stadtforscherin Cornelia Dlabaja sagt dazu in einem Interview mit dem Standard: „Wir leben in einer Stadt, die aus vielen 15-Minuten-Quartieren besteht, die teilweise schlecht miteinander verbunden sind. Vor allem die Fahrradinfrastruktur müssten wir ausbauen.“
Das Team Bergmann Fazit:
Im Vergleich der Landeshauptstädte überzeugt Wien seit längerem mit der Orientierung hin zur 15-Minuten-Stadt, wobei auch Graz, Salzburg und Linz bereits nachziehen. Verbesserungspotential gibt es definitiv, nicht nur was den Ausbau nachhaltiger Mobilitätsangebote angeht – insbesondere in den Randbezirken. Hier wird sich zukünftig noch Einiges tun, um die von Moreno genannte illusorische Beschleunigung durch die PKW-Nutzung im urbanen Gebiet einzudämmen.
5. Wenn alles in der Nähe ist, wo ist dann mein Risiko?
Ob 15-Minuten-Stadt oder kleines Dorf: Unfälle passieren an allen Orten. Deshalb ist es wichtig, für unvorhersehbare Ereignisse optimal abgesichert zu sein. Wir beraten dich gerne zu deiner Unfallversicherung, E-Scooter Versicherung, Gesundheitsvorsorge u.v.m. Im kostenlosen Erstgespräch erkennen wir deine persönlichen Bedürfnisse und finden das passende Angebot für dich. Auf Basis unserer Beratung kannst du deine ideale Versicherung in null komma nix abschließen – in manchen Fällen sogar in unter 15 Minuten. 😉