E-Auto Fakten: 5 Irrtümer über Elektroautos
13.09.2022 | E-Mobility News | E-xpertise
Irrtümer über Elektroautos gibt es wie Ladestationen in Europa – viele. Angefangen beim Abbau der Rohstoffe für E-Akkus, über die Kosten bis hin zur C02-Bilanz. Wir räumen mit den fünf größten Irrtümern rund um Elektroautos auf.
Irrtum #1: E-Auto Kosten
Eine drastische Teuerung, steigende Rohstoffpreise und hohe Kosten für Strom. Die Nachrichten der letzten Wochen könnten nicht negativer sein. Ist jetzt der Zeitpunkt, um auf vermeintlich teure E-Autos umzusteigen? Die klare Antwort: JA.
Als mittel- bis langfristige Investition sollte ein KFZ auch finanziell die nachhaltigste Option sein. E-Auto Preise sind in den letzten Jahren stetig gesunken, was den Elektroautos im Rennen gegen Verbrenner gute Startplätze verschafft. Zusätzlich dazu gibt es zahlreiche Umweltprämien und Förderangebote, welche die E-Autos im Kosten-Nutzen-Vergleich mit Benzinern und Dieselfahrzeugen endgültig in die Pole Position bringen.
Der erste der 5 Irrtümer über Elektroautos ist damit aufgeklärt. Noch deutlicher wird das Ganze anhand eines Rechenbeispiels:
„Für E-Autos muss man tief in die Tasche greifen.“
Eines muss festgehalten werden: Als Elektroautos noch nicht so häufig auf den hiesigen Straßen anzutreffen waren, kosteten sie deutlich mehr als vergleichbare Verbrenner. Das hat sich jedoch stark gewandelt. Beispielhaft sehen wir uns das bei VW an:
Der VW ID.3 ist derzeit eines der beliebtesten E-Autos in Österreich – und kann bzgl. der Kosten mit Benzinern und Dieselfahrzeugen der Marke in jedem Fall mithalten. Abzüglich der Förderungen, die der Bund jährlich im Rahmen der E-Mobilitätsoffensive zur Verfügung stellt, ist der ID.3 günstiger als vergleichbare Verbrennermodelle wie der Benziner Golf Life TDI (25.790 Euro) oder der Diesel Golf Life TDI (29.040 Euro). Hier findest du eine Übersicht über die konkreten Fördersummen für E-Fahrzeuge.
„Das kostet mich nur viel und bringt mir wenig.“
Falsch. Fahrer:innen von Kompaktwagen wie dem VW ID.3 sparen während der Nutzung, denn das Laden eines E-Autos ist weitaus günstiger als die Betankung mit Diesel oder Benzin – auch in Zeiten steigender Strompreise. Apropos Strompreise: Hier findest du Tipps, wie du mit deinem E-Fahrzeug Stromkosten sparen kannst.
Zusätzlich profitieren E-Auto-Fahrer:innen vom Wegfall der Kfz-Steuer und der Einstufung in eine bessere Versicherungsklasse. Übrigens: Auch die Förderungen, die jedes Jahr neu vergeben werden, kommen Menschen mit unterschiedlichen Einkommen zugute. Besonders Haushalte mit mittlerem Einkommen – die zurzeit vielleicht mehr aufs Budget achten müssen – profitieren von den Zuschüssen. Sollte man es sich doch mal anders überlegen oder auf ein neues E-Auto umsteigen wollen: Der Verkaufswert am Gebrauchtwagenmarkt ist stabil. Finanzielle Vorteile beim Kauf und Verkauf eines Elektroautos gibt es demnach viele.
Irrtum #2: Ladestationen für E-Autos
Ob Ladenetz, Schnellladestationen oder die Verbreitung von Wallboxen. Rund um das Thema Laden von E-Autos gibt es einige Mythen, mit denen die E-Mobilitätsbranche zu kämpfen hat.
„Es gibt zu wenig Ladestationen.“
…einer der Sätze, die man trotz konstantem Ausbau der E-Mobilität konstant von Skeptikern hört. Viele glauben, dass die Ladeinfrastruktur zu wenig ausgebaut ist, um dem Bedarf des wachsenden Marktes zu entsprechen. Doch insbesondere Österreich ist mit 13.800 Ladepunkten Spitzenreiter beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.
„Wir brauchen überall Schnellladesäulen, damit E-Mobilität in der Praxis funktioniert.“
Kritiker der E-Mobilität gehen oft davon aus, das Schnellladen des E-Autos müsse an jedem öffentlichen Ort möglich sein. Keine Frage – Schnellladen ist vor allem für lange Strecken angenehm. Doch damit sich Elektromobilität langfristig durchsetzt, sind Schnellladestationen nicht zwingend an allen öffentlichen Orten notwendig. In der Praxis befindet sich die nächste Ladestation nämlich meist direkt vor der Haustüre: 9 von 10 E-Auto-Fahrer:innen laden ihr Fahrzeug entweder zuhause oder am Arbeitsplatz.
Verbesserungsbedarf besteht in erster Linie also in Privat- und Mehrfamilienhäusern, denn dort leben mehr als 40 Prozent der EU-Bürger:innen. Der Rechtsanspruch für Lademöglichkeiten aller Art – das sogenannte right to plug – ist seit 2021 in Kraft und fördert insbesondere die Nachrüstung von Ladepunkten wie Wallboxen im Bestandswohnbau.
Irrtum #3: E-Auto Versicherungen
Auf Platz 3 der Irrtümer über Elektroautos geht’s um versicherte Risiken. Vollkasko und Teilkaskoversicherungen gibt es natürlich auch für Elektroautos. Da sich E-Fahrzeuge in ihrer Bauweise aber deutlich von Verbrennern unterscheiden, gibt es im E-Auto Teile, die besondere Absicherung brauchen. Diese sind mit klassischen Versicherungsprodukten oft nicht abgedeckt.
„Eine spezielle Versicherung für Elektroautos ist unnötig. Auto ist Auto – ob elektrisch oder nicht.”
Eine E-Auto Versicherung zahlt sich aus. Displays, intelligente Außenspiegel und Akkus sind nur drei Teile eines Elektroautos die für eine E-Versicherung sprechen. Am Beispiel des E-Akkus wird die Notwendigkeit für eine E-Auto Versicherung deutlich:
Der E-Akku macht ein Drittel des Fahrzeugwertes eines E-Autos aus. Beschädigungen des E-Akkus treten insbesondere durch Kurzschlüsse oder Fehlbedienungen beim Laden auf – weshalb es auch hier maßgeschneiderte Optionen zur Absicherung gibt. Es gilt: Wenn die Versicherungsleistung deines E-Akkus nicht in deiner Voll- oder Teilkaskoversicherung abgedeckt ist, melde dich bei uns. Fix versichert sein sieht nämlich anders aus – wir beraten dich gerne.
Irrtum #4: Die Sicherheit von E-Autos
Die Brandgefahr von E-Autos wird in der Bevölkerung sehr hoch eingestuft. Rund 35 Prozent der Befragten in Österreich sehen die größte Gefahr eines Brandes bei Elektroautos.
„E-Autos brennen häufiger, als Benziner und Dieselfahrzeuge.”
Eine amerikanische Studie hat diesen Irrtum über E-Autos bereits 2021 widerlegt: Im Vergleich zu Verbrennern und Hybridfahrzeugen brannten E-Fahrzeuge deutlich seltener. Wir haben diesem brandheißen Mythos einen eigenen Artikel gewidmet. Hier geht’s lang: E-Autos und Brandgefahr: Mythos oder Wahrheit?
Irrtum #5: Die CO2-Bilanz vom E-Auto
Eines der am weitesten verbreiteten Irrtümer über Elektroautos auf Social Media ist: E-Autos sind umweltschädlicher als Verbrennermodelle. Dieses Vorurteil taucht oft in Verbindung mit der vermeintlich niedrigen Lebensdauer von E-Akkus und der damit verbundenen Frage um die richtige Entsorgung. Bevor wir uns diese E-Auto Fakten genauer ansehen, erfährst du hier, wie du nachhaltiger mit deinen E-Akkus umgehst.
„E-Autos sind umweltschädlich.”
Hier genügt ein kurzer Blick auf die CO2-Bilanz: Selbst mit durchschnittlichem EU-Strommix sind Elektroautos weit umwelt- und klimaschonender als Diesel- und Benzinfahrzeuge. Auch die Emissionen aus der Batteriezellfertigung wurden nach unten korrigiert: Kritiker der E-Mobilität zitieren hier häufig die „Schweden-Studie” des Umweltinstituts IVL. Nach der Korrektur der Studienergebnisse war der CO2-Ausstoß der Batterieproduktion doch nur halb so groß wie zunächst angenommen.
Mehr fürs Klima rausholen ist natürlich immer das Ziel. Daher ist es am umweltfreundlichsten, auf Strom aus regenerativen Energien zu setzen. Das gilt nicht nur fürs Laden, sondern beginnt bereits bei der Produktion der Fahrzeuge. Nachhaltiger, transparenter Rohstoffabbau und Fertigung der Batteriezellen mit Grünstrom sind Schritte in die richtige Richtung.
„Es gibt nicht genug Rohstoffe für die Zukunft.”
Elektroautos beziehen ihren Strom aus Hochvoltbatterien, die eine extrem hohe Energiedichte auf engen Raum bringen. Das sind meist Lithium-Ionen-Batterien für deren Herstellung Kobalt und Lithium benötigt wird. Elektroautos, E-Bikes, Smartphones, Laptops – überall werden diese Rohstoffe verbaut. Daher steigt die Nachfrage danach stetig an – bis 2025 bis zu 33 Prozent mehr als derzeit. Viele stellen sich die Frage: Reicht das für die Zukunft überhaupt?
Expert:innen gehen davon aus, dass die weltweiten Rohstoffreserven nach derzeitigem Stand noch 150 Jahre bestehen werden. Bis dahin wird auch die Akkutechnologie eine starke Weiterentwicklung erfahren. Schon jetzt steigt die Energiedichte der Lithium-Ionen-Akkus stetig an und neue Batteriezellen werden erforscht. Mehr zu den verschiedenen Formen der Batteriezellen, liest Du in unserem Artikel Die Bestandteile des Elektroautos: Der Akku.
„E-Akkus sind nicht nachhaltig.”
Der letzte unserer Irrtümer über Elektroautos dreht sich um die Nachhaltigkeit von E-Akkus. Eine zentrale Säule der nachhaltigen Rohstoffnutzung ist das Recycling alter E-Akkus. So können wertvolle Materialien wiederverwertet werden – zum Beispiel in Stromspeicheranlagen für Eigenheime, die Stromausfälle überbrücken können. Damit der Abbau der seltenen Erden weder Mensch noch Umwelt schadet, sind strengere Gesetze beim Abbau notwendig. Hier müssen Autohersteller und Regierungen handeln, indem Rohstoffe ausschließlich aus transparenten Lieferketten bezogen werden und nicht gegen Menschenrechte und Umweltschutzvorgaben verstoßen.
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